BMW International Open:
Das Finale
Haotong Li gewinnt am ersten Extraloch und zeigt große Emotionen
Li setzt sich im Stechen gegen Pieters durch
Erster Sieg für einen Chinesen bei der BMW International Open
Von Dellingshausen bester Deutscher auf Rang fünf
Platzrekord und Albatros zum Auftakt
München. Eine
hochklassige BMW International Open bekam ein großes Finale. Im Stechen setzte
sich Haotong Li aus China mit einem gelochten12-Meter-Putt gegen den Belgier
Thomas Pieters durch. Der 26-Jährige Sieger spielte Runden von 62, 67, 67, 70
für einen Gesamtscore von 266 Schlägen (22 unter Par). Den Grundstein für Lis
dritten Titel auf der DP World Tour legte er in der ersten Runde mit einem
Tagesscore von 10 unter Par, mit dem er den Platzrekord einstellte und die
Führung in der Folge nie mehr abgab.
„Herzlichen Glückwunsch an Haotong Li zu seinem Titel bei der 33. BMW
International Open, den er als erster Chinese der Turniergeschichte gewonnen
hat“, sagte Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und
Immobilien. „Es war eine großartige Turnierwoche mit einem Platzrekord, einem
Albatros sowie einem mitreißenden Finaltag und Stechen als Krönung. Es freut uns
sehr, dass so viele Zuschauer wieder erleben konnten, wofür die BMW
International Open seit 1989 steht: Weltklassegolf, Wohlfühlatmosphäre und ein
besonderes Eventerlebnis.“
Li
war gemeinsam mit Pieters und drei Schlägen Vorsprung auf den Belgier in die
Finalrunde gestartet. Dieser hat die Lücke nach 15 Löchern geschlossen, so dass
sich die beiden Pros nun in einer echten Matchplay-Situation wiederfanden.
Dank eines brillanten Birdies an der 17. Spielbahn war zunächst Li im Vorteil,
doch Pieters konnte mit einem Birdie an der 18 wieder ausgleichen.
Am ersten Extraloch, der 18, hatte Pieters die bessere Ausgangssituation auf dem
Grün, doch Li lochte nervenstark einen 12-Meter-Putt zum Birdie und sank unter
dem Beifall der Fans vor Erleichterung weinend zu Boden.
„Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben, es ist unfassbar“, sagte Li. „Vor
zehn Monaten wollte ich mit dem Golfspielen aufhören.
Das habe ich meinem Freund und jetzigen Caddie Zhi Yang gesagt. Er war in den
dunklen Zeiten immer für mich da. Ich kann ihm nicht genug danken. Ich habe
heute Nacht kaum geschlafen, aber ich habe davon geträumt, diese Trophäe in
Händen zu halten – und jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Es ist
unglaublich.“
Auf
dem dritten Platz landete Ryan Fox aus Neusseeland (-20) vor dem Finnen Sami
Välimäki (-18).
Platz fünf teilten sich der zweimalige Turniersieger Pablo Larrazábal (ESP),
Romain Langasque (FRA) und Nicolai von Dellingshausen (GER, alle -17), der damit
der beste der 17 gestarteten deutschen Spieler im Feld wurde.

„Ich bin sehr, sehr glücklich.“, sagte von Dellingshausen.
„Mit dem Score und dem Ergebnis sowieso, aber auch damit, wie diese Woche
verlaufen ist, mit meinem Spiel und meiner mentalen Leistung.“
Marcel Schneider (-13, T15), Max Kieffer (-11, T26), Yannik Paul (-10, T32),
Martin Kaymer, Hurly Long, Timo Vahlenkamp (alle -9, T36) und Marcel Siem (-7,
T53) komplettieren die acht einheimischen Pros, die den Cut erfolgreich
geschafft hatten.
Kaymer bilanzierte: „Im Großen und Ganzen war ich mit meinem Spiel
zufrieden, vor allem angesichts des wenigen Trainings vorher, mit meinem
Ergebnis nicht ganz so. Aber insgesamt war es eine Woche, die ich positiver
Erinnerung behalten werde.“
Kieffer, der am Samstag seinen 32. Geburtstage feierte, gelang bereits in
der ersten Runde ein Albatros, als er auf der 11. Spielbahn (Par 5) seinen
zweiten Schlag mit einem 4er-Eisen aus gut 192 Metern einlochte. Es war der erst
vierte Albatros in der langen Turniergeschichte.
Zuvor war dieses Kunststück nur José Maria Olazábal (ESP, 2001, Loch 11, Par 5),
Rafa Echenique (ARG, 2009, Loch 18, Par 5) und Vincent Norrman (SWE, 2021, Loch
16, Par 4) gelungen.
Billy
Horschel (USA, -11, T26) konnte sich seinen Traum vom dritten BMW Titel nach
der BMW Championship 2014 und der BMW PGA Championship 2021 nicht erfüllen, war
aber begeistert von seinem ersten Profigolfevent in Deutschland.
„Es war eine großartige Woche, ich hatte sehr viel Spaß. Es war schön, Freunde
auf der DP World Tour wiederzusehen“, meinte der US-Amerikaner.
„Mein Golf war streckenweise gut, aber eben nicht gut genug, um zu
gewinnen.“
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